Nach einer kurzen Pause in Bangkok flog ich weiter nach Hong Kong. Alex und Franzi, zwei FH-Kolleginnen studieren dort und organisierten so ziemlich alles für mich (war echt super). Leider war in der Student Residence nichts mehr frei, worauf ich ein Bett im Wang Fat Hostel für 5 Nächte buchte. Ich reiste einmal mehr mit Emirates und schaute mir findet Nemo an (ma dea is sooo putzig mit seiner Mongo-Flossn). Am Hong Kong International Airport angekommen stand ich dann da... wie bestellt und nicht abgeholt. Keine Spur von Alex und Franzi, mein Wertkartenhandy funktionierte nicht und dieses Arschloch-Münztelefon verschluckte einfach so 5 Hong Kong Dollar (50 Cent). Da ausgemacht war, dass Alex und Franzi den netten Mike abholen werden, schiss (ma witzig, de Vergangenheit vu scheißen is schiss hihi) dieser darauf sich über die Lage des Hostels zu informieren. Nach einer Stunde machte ich mich auf die Suche nach einem Bus zum Zentrum Hong Kongs. So unterm Gehen sah ich noch ein Münztelefon und ich probierte noch einen letzten Anruf bei Franzi. Siehe da, es klappte! Die zwei Mädels verpassten die Haltestelle und hatten sich verspätet. Ich ging zum Burger King und war schockiert! Fünf Euro für ein Double Whopper Menü! Verdammte Wucherer... oder bin ich mir einfach nur Thai-Preise gewohnt.
Ich biss zwei mal von meinem lecker Burger ab, da sah ich auch schon Alex und Franzi kommen. Jeeh, ein schönes Gefühl bekannte Gesichter zu sehen! Wie schon gesagt, die Mädels organisierten alles für mich. Ich bekam eine Octopus Card mit der ich die Metro, Bus und Tram bezahlen konnte, sowie auch einkaufen gehen konnte, ohne mein Bargeld zu verschwenden. Sogar einen Wochenplan hatte Alex für mich erstellt :-) (leider verlor ich ihn gleich beim Burger King). Nachdem ich im Hostel eingecheckt hatte, gingen wir indisch Essen (Die Mädels wussten wie ich mir Entertainment vorstelle) und dann ab ins Nachtleben. An diesem Abend war Lady's Night was bedeutete, dass Frauen keinen Eintritt zahlten und auch die Getränke gratis waren.
So eine Lady's Night endet natürlich nicht ohne Vorkommnisse, verursacht durch sturzbetrunkene Frauen. Ich glaube es war so um 4 Uhr als Alex verloren ging. Sie ging nicht ans Handy und war einfach nicht zu finden. Eine Chinesin fand das besoffene Mädel unansprechbar am Boden liegend vor einer Türe. Wir trugen sie in ein Taxi und fuhren heim. Alex konnte nicht einmal auf der Rückbank sitzen und plumpste auf den Boden. Ich wollte sie wieder raufziehen, worauf mir die nette Dame ihren letzten Drink über die Hand kotzte. Ja das sind die Studentenparties die ich noch von Steyr kenne :-)
Am nächsten Tag war Sightseeing angesagt! Hong Kong ist echt cool und hier ist der Bär los. Platz ist hier etwas sehr kostbares und es wird in die Höhe gebaut, als ob es keine Schwerkraft gäbe. Wir machten uns auf den Weg zum Peak, von wo man eine überwältigende Aussicht auf Hong Kong hat. Danach gings runter und wir bewunderten bei Nacht die Sky Line. Nun weiß ich warum die Hong Kong Sky Line für viele die schönste der Welt ist. Nach einer langen Runde Gestaune hatte Mike einen mächtigen Hunger und er machte sich auf die Suche nach Essbarem. Er wurde fündig! Es gab ein Brazilian Barbeque! Ich lernte nebenbei ein paar andere Incomings kennen, mit denen ich nach dem Festessen noch das eine oder andere Bierchen trank (ich kam um 7 Uhr ins Hostel zurück). Die Mädels waren noch ein bisschen schlapp vom Vorabend, was verständlich war.
Am Freitag waren wir mit Tanja (auch eine FH-Kollegin die in Hong Kong studiert) zum Dim Sum essen und Karaoke singen verabredet. Das Dim Sum essen läuft folgendermaßen ab: man wählt diverse Speisen von einer Karte (wow!). Eigentlich nichts besonderes, wäre die Karte nicht ausschließlich in chinesisch. Wir machten einfach unsere Kreuze in irgendwelche Kästchen, was mich ans Lotto spielen erinnerte. War aufregend, keiner wusste was auf den Tisch kommt und manchmal hatten wir keine Ahnung was das auf dem Tisch überhaupt war. Egal, es schmeckte!
Danach gingen wir in eine Karaoke Bar. Für mich war es das erste mal überhaupt (von Sing Star abgesehen) und ich war dementsprechend neugierig. Wir waren 10 Leute, bewaffnet mit 4 Micros, Bier und Mixgetränken. Ich kann euch sagen: wir gingen voll ab!
Samstag um 8:00 riss mich mein Wecker aus dem Schlaf. Ich machte mich bereit für Macao, das chinesische Las Vegas (nur mit mehr Umsatz) und schmiss mich unter die Dusche. Unterm Duschen fiel mir plötzlich eine riesige Kakerlake auf den Kopf, welche mir blitzschnell über den Rücken lief und von meiner Hand in die Badewanne sprang. Zum Glück war ich am Vorabend Karaoke singen und hatte keine Stimme, denn ich hätte alle Gäste aufgeweckt... Nach diesem Erlebnis ging ich so hellwach wie sonst nie außer Haus. Um 14:00 fuhr die Fähre in Richtung Macao, wo auch schon unsere Suite auf uns wartete. Wir buchten eine 171m² große Suite im Venetian, einem der größten Hotels der Welt und dem größte Kasino der Welt. Kosten circa 400 Euro pro Nacht. So nebenbei, wir waren 15 Studenten, die diese Suite als Party Location und Schlafgemach missbrauchten. Das Kasino war wirklich unvorstellbar groß. Soweit ich blickte sah ich nur Spieltische, Automaten und natürlich tausende Überwachungskameras. Im Venetian (ja IM Venetian) war Venedig nachgebaut und es gab eine Shoppingmall, Restaurants und all den ganzen Schnickschnack. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wann ich wieder die Suite erreicht hatte, aber ich wachte wenigstens im Bett auf. Am nächsten Tag fuhren wir zum Macao-Tower (glaub zumindest das er so heißt), welcher den höchsten Bungee-Sprung weltweit (über 200 Meter) anbietet. Der Preis lag bei 150 Euro, was mich davon abhielt runter zu springen. Irgendwie bereu ich es jetzt schon... Als letztes besuchten wir noch die Ruinas de Sao Paulo, ein Zeitzeuge der Portugiesischen Kolonialzeit.
Sonntags verabredete ich mich mit Koey, einer ehemaligen Austauschstudentin, die ein Semester in Steyr studierte. Sie war sichtlich glücklich, mich in Hong Kong zu sehen. Wir gingen Sushi-Essen und redeten über alles mögliche. Sie hatte richtig Spaß mir beim Essen mit Stäbchen zu zusehen und nochmehr, als ich ihr von meinem Semester in Thailand erzählte. Dann machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Im Flieger wählte ich als Unterhaltung den Film "Get Smart" aus und ich weckte regelmäßig meine Sitznachbarn mit meinem Lachen auf. Ich kam um 23:30 in Bangkok an und es war seit langem wieder einmal Verhandeln angesagt. Ich fand kein staatliches Taxi mehr und konnte daher nicht mit Taximeter fahren. Mit meinem Gepäck in der Hand machte ich natürlich den Eindruck eines erfahrungslosen Touristen und konnte mir das Lachen nicht mehr zurück halten, als der Thai doch wirklich 800 Baht für die Fahrt verlangte. Als ich dann auf Thai zu ihm sagte "300 Baht oder ich gehe" lief er weis an und sagte "mai dai" (ich kann nicht). Nach langem Verhandeln kam dann sein Boss und fragte ihn was denn los sei und ich erkannte, dass mein Preis ziemlich gut an der Grenze angesetzt war. Der Chef fuhr mich dann höchst persönlich zum Boss Tower, meinem Zuhause.